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Kategorie: Kräuterkunde
Wenn Ende März die ersten warmen Sonnenstrahlen durch die noch lichten Laubwälder fallen und den Waldboden erwärmen, recken sich die zarten Blätter des Bärlauchs aus dem Erdreich – ein Zeichen, dass der Winter sich verabschiedet und der lang ersehnte Frühling Einzug hält…
Es ist Ende April, ein sonniger Tag. Mein Weg führt mich durch einen lichten Wald, entlang eines plätschernden Bachs. Ein sanfter Windhauch trägt einen Duft zu mir – vertraut, lang ersehnt. Er erinnert mich an Mariengras: ein Hauch von Vanille, frisch und heuig, wie frisch gemähte Wiesen – es ist der Waldmeister…
Wenn Ende April, spätestens Anfang Mai, ganz plötzlich das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) auf den frischen, grünen Wiesen zu blühen beginnt, ist für mich der Frühling endgültig angekommen. Mit seinen elfenhaften, zart weißlich bis lila schimmernden Blütendolden, die traubenartig in die Höhe ragen, wirkt es, als würden kleine Schaumkronen die Wiesen, Waldränder und Auenwälder schmücken…
Wer erinnert sich nicht daran: Der Frühling war da, wenn sieben Gänseblümchen unter den Abdruck eines Fußes passten. Geflochtene Blütenkränze schmückten unsere Haare, und Sandsuppe wurde mit Gänseblümchen „verfeinert“. Ihre weißen Zungenblättchen dienten als Orakel: „Liebt mich – liebt mich nicht?“ – jede Blüte ein Hoffnungsschimmer…